Entspannte Hufpflege
Regelmäßige Hufpflege ist wichtig für die Gesundheit Deines Pferdes - und mit ein bisschen Vorbereitung und kluger Überlegung kann die "Pediküre" ganz entspannt ablaufen.
Geduld üben
Pferde haben viel Routine im Hufegeben, da das Hufeauskratzen zum Putzprogram gehört. Aber: Schau einmal auf die Uhr, das gesamte Hufprogramm wird nicht länger als 5-10 min dauern, eher weniger. Dein Hufbearbeiter wird sich aber 20-40 min mit den Hufen Deines Pferdes beschäftigen! Dazu gehört das längere Hochhalten der einzelnen Hufe, Positionswechsel, zwischendurch Absetzen, Raspeln auf dem Hufbock etc. Die Geduld vieler Pferde ist nach 15 min erschöpft, weil sie es nicht anders gewohnt sind. Bau das Stillstehen, Hufegeben und -hochhalten in Deine Bodenarbeit mit ein, z.B. als Pause fürs Pferd (solange es den Huf hochhält muss es nichts anstrengenderes tun), mach Tellington-Übungen (Bein-kreisen etc.) und achte immer darauf, dass das Absetzen kontrolliert erfolgt. Sollte Dein Pferd das Bein wegziehen hebe es einfach kommentarlos sofort wieder hoch.
So ist Dein Pferd bestens darauf vorbereitet, dass von der üblichen Routine abgewichen wird und es auch mal länger dauern kann...
Klopfzeichen
Dein Pferd sollte auf leichtes Klopfen am Bein den Huf heben. So lernt das Pferd, sich selbst auszu-balancieren bevor es das Bein hebt. Wenn ich am Bein anklopfe möchte ich, dass das Pferd sich zuerst mit den anderen drei Beinen so sortiert, dass es das gewünschte Bein gut heben und auch für längere Zeit oben halten kann. Wenn Dein Pferd den Huf nicht gibt, könntest Du ohne Kraftaufwand durch leichtes Klopfen mit dem Hufkratzergriff das Pferd so lange auffordern, bis es das Bein hebt (dann loben und bald wieder absetzen)! Dies ist gerade bei schwereren Pferden schön, weil man nicht sein ganzes Körpergewicht gegen die Schulter des Pferdes stemmen muss, nur um festzustellen, dass man leider der Schwächere ist...
Der Termin
Die meisten Pferde stehen besser still, wenn sie schon gearbeitet haben und nach der Arbeit schon 5 min Zeit zum "runterkommen" hatten.
Den Hufpflegeplatz sollte Dein Pferd als ruhigen Platz kennen, an dem geputzt wird oder wo es einfach mal so angebunden wird. Ob ein Pferd angebunden oder frei besser steht ist sehr individuell. Ich selbst arbeite lieber unangebunden, weil es die Möglichkeit gibt, das Pferd immer in eine günstigere Position zu stellen. Manche Pferde werden dann aber unruhig und können angebunden besser entspannen.
Futter ist nur selten hilfreich – verzichte besser darauf.
Der Hufbearbeiter gibt Deinem Pferd die Kommandos. Am besten geht es, wenn Du ruhig daneben stehst und nur passiv den Strick hälst, damit das Pferd nicht weglaufen kann. Für das Pferd ist es verwirrend, wenn es von allen Seiten mit Kommandos bombardiert wird.
Lass Dein Pferd nach getaner Arbeit noch einen Augenblick stehen, während Du bezahlst oder einen neuen Termin vereinbarst. Danach kann es seine Belohnung bekommen.
Für Härtefälle wie traumatisierte, misshandelte Pferde, Fohlen oder Senioren mit Gelenkproblemen suchst Du Dir einen geduldigen Hufbearbeiter und bittest ihn um Verständnis. Rechne damit, dass Mehraufwand extra bezahlt werden muss - das sollte Dir der ruhige und kompetente Umgang mit Deinem Pferd wert sein!
Lioba und Arnulf Jung sind unsere Experten für den Umgang mit sehr schwierigen Pferden
Wenn Dein Pferd massiven Stress mit der Hufbearbeitung hat und Probleme macht, Du aber möchtest, dass es irgendwann auch mal so entspannt von statten geht, scheu Dich nicht mit uns Kontakt aufzunehmen! Unsere Kontaktdaten findest Du unter Kontakt oder auf www.orbis-alia.de
Wenn Du Dein Pferd zur Hufbearbeitung sedieren lassen musst, Dein Pferd beißt, tritt, steigt oder anderweitig "explodiert" helfen wir Dir gerne weiter!
Wir freuen uns auch über Anfragen von Hufschmieden/Hufpflegern, die etwas über den Umgang mit schwierigen Kundenpferden lernen wollen!